St. Matthias-Bruderschaft Mönchengladbach-Hardt

Matthiasreliquie

Matthiasreliquie Pfarrkirche Hardt (c) SMB Hardt
Matthiasreliquie Pfarrkirche Hardt

Aus den Aufzeichnungen des Pfarrers B. Schlippes

Die Bruderschaft vom H. Apostel Matthias bestand unlängst in der Pfarrgemeinde Hardt, und hatte sich nach dem Vorgange unser benachbarten Gemeinden gebildet.
Durch warme Verehrung gegen ihren Fürsprecher, und angetrieben vom religiösen Geiste, war ihre Zahl stets bedeutend, und hatten es die Brüder und Schwestern jedoch ohne irgend eine höhere Sanktion es zur bestehenden Praxis erhoben, am St. Matthias Tag ihre Andacht zu halten, zur Gewinnung das Ablasses nur benachbarte Kirchen zu besuchen und beim Absterben irgend eines Mitgliedes für die Seelenruhe eine H. Messe lesen zu lassen.

 
 

Der Bruderschaft standen vor zwei Brudermeister, welche bei der jährlich abzulegenden Rechnung alljährlich erneuert wurden.

Da die Brudermeister selbst die Verwaltung besorgten auch an die Pfarrkirche weder eine Reliquie noch einen vollkommenen Ablass sich befand, so fehlte der Bruderschaft der geistliche Charakter. So sollte es jedoch nicht bleiben, das war der Wunsch aller Brüder und Schwestern.

Als hierüber viele Stimmen laut wurden, erfolgte am 30. ten Dezember 1850 das Ableben des zeitlichen Herrn Dechanten und Pfarrers Engelbert Winzen zu Dahlen.

Unter seinem des Verstorbenen Nachlass befand sich nebst einer zu Rom im Jahre 1807 vom 6. Febr. ausgestellten Urkunde, auch eine mit nämlichen Siegel versehene Kapsel enthaltend die Reliquie vom H. Apostel mit einem Briefe von Heinz Schündelen datiert vom 13. Febr. 1828 in welchem derselbe den Ablass für die Pfarrgemeinde Stadt beantragt.

Durch diesen Umstand erhielt nun zur allgemeinen Freude die Pfarre Hardt am Vorabend St. Matthias die früher vermisste und so lange entbehrte Reliquie zurück

Um die Ausstellung zur allgemeinen Verehrung, welches der gesamte Wunsch der Brüder und Schwestern war, zu bewirken, wurde die Reliquie an das Erzbischöfliche Ordinariat gesandt, und unter dem 5. ten Merz 1851 die Ausstellung erlaubt.-

Um diese Ausstellung in einer angemessenen Form zu bewirken, wurde selbige vorerst dem Goldarbeiter Anton Hamm zu Viersen zu gefälligen Einfassung übertragen, und auch im May desselben Jahres nach Wunsch in eine Art Monstranz angefertigt.

Mit großer Spannung sahen nun die Brüder und Schwestern die Erfüllung ihres zweiten Wunsches entgegen, nämlich: die Gewährung eines vollkommen Ablasses.
- Auch dieser erfolgt, und zwar gemäß einem unter dem 19. Dezember 1851 vom hl. Vater Pius IX ausgestellten Breve.

– Nun war die Freude allgemein und groß ...........

Hardt den 21 Jan. 1852